„Aha, brauchst du das?“

Das war die erstaun­te Fra­ge mei­nes Arbeits­kol­le­gen, als ich ihm erzählt habe, dass ich mit mei­ner Frau ein Paar­se­mi­nar mit­ge­macht habe.

Genau­so reflex­ar­tig wie die­se Fra­ge gekom­men ist, habe ich geant­wor­tet: „Nein, brau­chen tu ich das natür­lich nicht.“

Wenn ich heu­te noch ein­mal über die Fra­ge mei­nes Kol­le­gen nach­den­ke, dann muss ich ehr­li­cher­wei­se sagen: „Ja, ich habe das sehr wohl ‚gebraucht‘ und es hat mir und mei­ner Frau wirk­lich gut­ge­tan!“ Wir haben dort viel Zeit mit­ein­an­der ver­bracht und genos­sen. Vie­les haben wir von­ein­an­der zum ers­ten Mal gehört.

Wir sind zuvor nicht in einer Kri­se gewe­sen. Wir haben uns in unse­rem Haus, in unse­rer Fami­lie mit den Kin­dern, in unse­rem Leben gemüt­lich ein­ge­rich­tet Jeder von uns bei­den hat auch sei­ne eige­nen Berei­che gehabt und gepflegt.

Aber wenn ich jetzt unse­re Situa­ti­on vor dem ME-Wochen­en­de mit heu­te ver­glei­che, dann mer­ke ich, dass uns etwas gefehlt hat – das tie­fe­re Gespräch zwi­schen uns bei­den. Meist haben wir über die anste­hen­den Arbei­ten gere­det, über die Kin­der oder die Orga­ni­sa­ti­on des Arbeits- und Fami­li­en­all­tags mit Ein­kau­fen, Arzt­be­su­chen usw.
Seit unse­rem Paar­se­mi­nar reden wir aber auch dar­über, wie es uns inner­lich mit all dem geht. Das ist manch­mal her­aus­for­dernd – aber es ist ein­deu­tig span­nen­der und lebendiger.

Karl