Nicht die Glücklichen sind dankbar, es sind die Dankbaren, die glücklich sind!“- so lautet eine für uns beide wertvoll gewordene Erkenntnis des Philosophen Francis Bacon. In unserer Beziehung ist dies die Einladung, mehr auf das Gute und Schöne in unserem Miteinander zu schauen. Vor allem aber heißt es für uns im Paar, sich immer wieder über das halb- volle Glas zu freuen, statt über das halb-leere zu „sudern“!
Krisen in einer Partnerschaft beginnen mit dem Ende der Wertschätzung. Verliebtheit ist „zeitlich limitiert“ und geht vorbei – wie wohl viele von uns erlebt haben. Schleichend, ohne es anfangs zu bemerken, verzichten wir im Laufe der Zeit auf die vielen Kleinigkeiten, die eben Wertschätzung ausmachen: ein Dankeschön, ein „In-den Arm-Nehmen“ beim Verabschieden oder Heimkommen, ein Blick oder das liebevolle Zublinzeln — wie in Zeiten unserer Romanze.
Wir beide haben seit einiger Zeit vereinbart, dass wir uns vor dem Einschlafen noch drei Dinge sagen, die wir tagsüber vom bzw. beim anderen wertschätzend empfunden haben. Beispielsweise: „Schön, dass du heute mein Lieblingsgericht gekocht hast!“ oder „Danke, dass du mir den Kaffee ans Bett gebracht hast!“ oder „Ich hab‘ mich über deinen Anruf gefreut!“
Mit großer Dankbarkeit haben wir erkannt, dass wir ja im Rahmen unserer Ehevertiefung bei Marriage Encounter gerade diese „Wundermedizin“ von Zusagen kennengelernt haben. Wir haben uns zum Beispiel die Zusage gegeben, uns nach Enttäuschungen nicht zurückzuziehen, was so viel heißt wie: „Ich bleibe in Kontakt mit dir und gehe nicht in meine Höhle.“
Das Abgewandt-Sein und unser Schweigen von früher sind nun vorbei oder wenigstens viel kürzer geworden. Unser Miteinander ist seitdem viel lebendiger und freudvoller! Dafür sind wir beide sehr dankbar!
Angelika und Sepp